
Warum verlaufen manche Gespräche am Arbeitsplatz offen, konstruktiv und wertschätzend – während andere schnell in Konfrontation, Rückzug oder Missverständnisse abgleiten? Die Antwort liegt oft nicht in der Technik der Gesprächsführung, sondern viel tiefer: in unserer inneren Grundhaltung.
Die Transaktionsanalyse beschreibt diese Grundhaltungen mit dem sogenannten „Okay-Geviert“: einem Modell, das aufzeigt, wie wir uns selbst und anderen begegnen – und welche inneren Überzeugungen dabei mitschwingen. Diese Haltungen entstehen früh im Leben, bleiben meist unbewusst und prägen unser Denken, Fühlen und Handeln – auch im Berufsalltag.
Ich beobachte häufig, dass verschiedene Lebensphasen von bestimmten inneren Haltungen geprägt sind. Diese verschiedenen Grundhaltungen wirken wie unsichtbare Filter im Miteinander und können zu Missverständnissen und Spannungen führen.
Kinder erleben Erwachsene als überlegen und allwissend. Eigene Fehler oder Kritik führen schnell zu Selbstzweifeln. Die Welt erscheint kontrolliert von „den Großen“, das eigene Ich wirkt ungenügend.
Abgrenzung, Unsicherheit und Identitätssuche prägen diese Lebensphase. Viele Jugendliche ziehen sich zurück oder reagieren rebellisch – weil weder das eigene Verhalten noch das der anderen als hilfreich oder verständlich erlebt wird.
Während meiner langjährigen Erfahrung als Führungskraft habe ich festgestellt, dass wir im Arbeitsalltag besonders häufig diesem Muster begegnen.
Viele Mitarbeitende übernehmen diese Haltung – meist unbewusst. Sie entsteht aus Leistungsdruck, enttäuschten Erwartungen oder aus dem Bedürfnis, sich selbst zu behaupten. Die Folge: Kritikresistenz, Misstrauen, Abwehr – und ein Klima, in dem Zusammenarbeit zur Herausforderung wird.
Führungskräfte sind jetzt besonders gefragt. Nicht als Gegenpol, der zurückkritisiert – sondern als Sparringspartner, die konsequent eine andere Haltung leben:
„Ich bin okay – du bist auch okay.“
Diese Haltung schafft Vertrauen, senkt Abwehrmechanismen und öffnet den Raum für Entwicklung.
Diese Haltung ist keine Selbstverständlichkeit – sie ist das Ergebnis von Selbstreflexion und persönlicher Entwicklung. Wer bereit ist, die eigenen Glaubenssätze zu hinterfragen und anzuerkennen, dass andere ebenso ihre Sicht auf die Welt haben, kann echtes Vertrauen aufbauen. Erst hier wird Führung auf Augenhöhe möglich – frei von Bewertung, aber klar in Haltung.
In genau dieser Konstellation braucht es eine neue Rolle für Führungskräfte: nicht als Kontrolleur oder Problemlöser, sondern als Sparringspartner – jemand, der auf Augenhöhe herausfordert, unterstützt, reflektiert.
Ein Sparringspartner…
Und vor allem: Ein guter Sparringspartner lebt selbst die Haltung „Ich bin okay, du bist okay“ – auch wenn das Gegenüber es (noch) nicht kann.
Wie gelingt diese Haltung im Alltag? Hier sind drei konkrete Ansätze:
Stell dir bei schwierigen Gesprächen innerlich die Frage:
„Was braucht mein Gegenüber gerade – gesehen, gehört oder verstanden zu werden?“
Das verändert sofort deine Haltung – und oft auch das Gespräch.
Statt:
„Sie arbeiten in letzter Zeit sehr unstrukturiert.“
Lieber:
„Mir ist aufgefallen, dass Ihre letzten beiden Projektabgaben deutlich später kamen als sonst. Gibt es aktuell etwas, das Sie besonders beschäftigt?“
So entsteht Raum für echte Reflexion statt Abwehr.
Führung beginnt bei Selbstführung.
Wer sich selbst immer wieder fragt:
„Begegne ich anderen gerade wirklich auf Augenhöhe?“
wird nicht nur klarer in der Kommunikation – sondern auch authentischer in der Beziehung.
Führung auf Augenhöhe ist keine Methode, sondern eine Haltung.
Sie verlangt, dass wir uns selbst hinterfragen, Glaubenssätze erkennen und Entwicklung nicht nur fordern – sondern vorleben.
Denn nur wer selbst denkt: „Ich bin okay, du bist okay“,
kann andere dorthin begleiten.
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